Hans Heinrich Lammers

fr. Reichsminister und Chef der Reichskanzlei

* 27. März 1879 Lublinitz

† 4. Januar 1962 Düsseldorf

Internationales Biographisches Archiv – Personen aktuell 23/1963

vom 27. Mai 1963

Wirken

Hans Heinrich Lammers wurde am 27. März 1879 in Lublinitz (O.S.) geboren. Er studierte nach Absolvierung der Fürstenschule in Pleß an der Universität Breslau Rechtswissenschaften und war später Landgerichtsrat in Beuthen. Im ersten Weltkrieg war er zuletzt beim Verwaltungschef des Generalgouvernements Warschau tätig.

Nach dem Kriege kam er im Jahre 1920 in das Reichsministerium des Innern, wo er - obwohl geschworener Gegner der Weimarer Republik -, Referent für Staatsrecht wurde. Aus seiner Einstellung heraus zog er sich wiederholt Disziplinarverfahren zu und brachte das Kunststück fertig, als offizieller Verfassungsreferent der Republik doch niemals den Eid auf die Weimarer Verfassung abzulegen.

Seit 1932 gehörte er der NSDAP als Mitglied an; schon 1922 hatte er Hitler kennengelernt. So berief ihn dieser schon am 30. Jan. 1933 als Staatssekretär in die Reichskanzlei. Im November 1933 wurde L. Reichsminister und Chef der Reichskanzlei. L. gehörte auch dem sogeannten Geheimen Kabinettsrat und dem Reichsverteidigungsrat an. Während des zweiten Weltkriegeswar er stets in unmittelbarer Nähe Hitlers, doch trat L., was seinen Einfluß angeht, weit hinter führende Nationalsozialisten in der Umgebung Hitlers, ...